Das häufigste Anzeichen dafür, dass dein Haustier Schmerzen hat, sind Veränderungen in seinem Verhalten. Die tägliche Beobachtung deines Haustieres ist allein deshalb wichtig, weil dadurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass du potentiell alarmierendes Verhalten bemerkst. Haustiere nehmen Verhaltensänderungen nur allmählich auf. Daher ist es wichtig, die Stimmung und das Verhalten unserer Haustiere zu beobachten, sondern auch, die Beobachtungen zu verfolgen und zu sehen, wie sie sich im Laufe der Zeit verändern. In diesem Artikel reden wir darüber, warum du auf die Emotionen deines Tieres achten solltest.
Schmerzen und Aggressionen
Krankheiten, die Ohren, Analbeutel, Zähne und Zahnfleisch, Knochen, Gelenke und/ oder den Rücken betreffen, gehören zu den häufigsten Ursachen für Schmerzen und Unwohlsein. Wenn dein Haustier Schmerzen hat, kann es aggressive Verhaltensweisen annehmen, da es sich auf diese Weise vor weiteren Schmerzen schützen will. Um eine Zunahme des aggressiven Verhaltens feststellen zu können, solltest du das natürliche Aggressionsniveau deines Tieres kennen. Hunde, die normalerweise aggressiv sind, werden weniger aggressiv, wenn sie z.b. Schmerzen haben. Bei anderen Tieren kann dies, wie bereits erwähnt, genau umgekehrt sein. Durch die genauere Beobachtung der Emotionen deines Tieres lernst du sein natürliches Aggressionsniveau kennen und nimmst du bereits kleinere Veränderungen in seinem Verhalten wahr.
Schmerzen und Angst
Schmerzen können bei unseren Haustieren Angst auslösen. Wenn Tiere Schmerzen haben, versuchen sie oftmals, einen Zusammenhang zwischen Schmerzen und ihrer Umgebung herzustellen. Dies führt dazu, dass sie sich vor ihrer Umgebung fürchten, da sie versuchen zu verhindern, dass sie noch mehr Schmerzen erleiden. Wenn Tiere unter chronischen Schmerzen leiden, neigen sie auch zu Angstzuständen. Eine, von VetSci Front im Jahr 2018 durchgeführte, Studie hat beispielsweise gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Schmerzen und Geräuschempfindlichkeit gibt (wie schreckhaft dein Tier ist oder wie sehr es sich vor plötzlichen Geräuschen fürchtet). Es ist wichtig, noch einmal zu betonen, dass einige Haustiere von Natur aus ängstlicher sind als andere oder dass sie unter anderen Formen von Angst leiden, wie z.b. Trennungsangst. Die Nachverfolgung hilft dir dabei, dein Haustier zu verstehen und es hilft dir, Veränderungen in seinem Verhalten zu erkennen.
Schmerzen und unangemessene Toilettengewohnheiten
Wenn dein Haustier sein Geschäft an einer ungewöhnlichen Stelle verrichtet, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass er starke Schmerzen hat, die seine Mobilität einschränken. Krankheiten, die innere Organe wie Nieren oder Leber betreffen, erhöhen ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass dein Haustier seinen Stuhlgang nicht wie gewohnt kontrollieren kann und wesentlich häufiger urinieren muss. Der Abbau von Organen wird häufig mit älteren Haustieren in Verbindung gebracht.
Neurologische Verhaltensprobleme
Es gibt Zahlreiche Studien darüber, wie Krankheiten, die das Nervensystem beeinträchtigen, letztlich auch zu Verhaltensänderungen führen. Beispiele hierfür sind Tumore, Epilepsie, Hirnverletzungen etc. Die Auswirkungen dieser Krankheiten sind vielfältig und hängen von der Art des Tieres und der Art der Krankheit ab. Wir wissen jedoch, dass es für die Diagnose und Behandlung solcher neurologischen Krankheiten hilfreich ist, wenn du eine Anamnese des Verhaltens deines Tieres erstellen kannst.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Haustiere nicht unsere Sprache sprechen und uns nicht sagen können, wenn es ihnen schlecht geht. Was wir tun können, ist zu lernen, ihr Verhalten besser zu verstehen. Indem wir uns mehr auf das Verhalten unserer Haustiere konzentrieren, lernen wir sie besser kennen und können ihnen durch frühzeitiges Erkennen von Gesundheitsproblemen möglicherweise viel Leid ersparen.